Unser Schulgarten

Projektidee

 

Die Mulvany-Realschule ist eine inklusive Schule im fünften Jahr. Seit dem letzten Jahr sind wir Standortschule mit dem Förderschwerpunkt Geistige Entwicklung. Im Rahmen eines wöchentlich stattfindenden Projekttages sollen die Jugendlichen der Jahrgangsstufen 8-10 mit einem Förderschwerpunkt am Projekt "Unser Schulgarten" teilnehmen. Neben Betriebsbesichtigungen im Berufsfeld "Garten- und Landschaftsbau" sollen die Schüler selbst gärtnerisch tätig werden s.u. Beteiligung. Ein abgezäuntes Gelände zur freien Gestaltung steht der Schule zur Verfügung. Die äußere Gestaltung mit Wegen und Beeten soll in Kooperation mit einer AG im Rahmen des Ganztages der Schule erfolgen. Die Idee zu dem Projekt ist entstanden, um den vielfältigen Förderbedarf der Schüler in einem 45 minütigem getakteten Realschulsystem besser Rechnung tragen zu können. Diese haben neben den Schwierigkeiten in der Bewältigung der Inhalte traditioneller Schulfächer auch Defizite bei der Bewältigung lebenspraktischer Tätigkeiten. Hinzu sind bei einigen Schülern auch Mängel in der sozialen Kompetenz zu beobachten. Diese Schülerschaft erhält bei der derzeitigen Arbeitsmarktsituation nach der Schulzeit nur wenige Chancen auf einen Ausbildungs- und Arbeitsplätze auf dem allg. Arbeitsmarkt. Neben einem Dauerarbeitsplatz in der WfbM verbleibt in der Regel nur der Weg über individuelle Förder- und Qualifizierungsmaßnahmen örtlicher Träger zur Hinführung aufs Berufsleben. Diese nachschulischen Institutionen setzen jedoch ein gewisses Maß an Selbstständigkeit, Flexibilität und sozialem Verhalten voraus, um die Schüler dauerhaft und angemessen fördern zu können.

Das Projekt dient einerseits der Berufsvorbereitung, andererseits der Einübung lebenspraktischer Tätigkeiten und der Entwicklung sozialer Kompetenz im fächerübergreifenden Lernen: - Berufsvorbereitung: arbeitsteilige Teamarbeit, Einübung und Weiterentwicklung motorischer Fähigkeiten, Vorbereitung auf die Arbeit in der Werkstatt für behinderte Menschen WfbM - Projekt- und handlungsorientiertes Arbeiten - Umwelt- und Naturerfahrung - Abfolge der Jahreszeiten - Dienstleistung für die Schulgemeinschaft Verkauf von Produkten Sommerblumen, Gemüsepflanzen etc., Nutzung für den Hauswirtschaftsunterricht - Kennenlernen unterschiedlicher Pflanzen Differenzierung Nutz-, Zierpflanzen - Aufbau eines Gerätehauses zur Lagerung der Gartengeräte.

 

 

Wie wurden die Kinder in das Projekt eingebunden?

 

Entwicklung von Ideen zur Gestaltung des Gartens - Anfertigung einer Skizze - Bedarfsanalyse u. a. "Was wird benötigt zum Anlegen des Schulgartens?" / "Welche Arbeiten können wir erledigen?" / "Bei welchen Arbeiten benötigen wir Hilfe?" - Ermittlung der Kosten durch Internetrecherche und Preisvergleiche in Baumärkten, Gärtnereien zu benötigten Materialien, Arbeitsgeräten, Gerätehaus - Beschaffung der Materialien, Arbeitsgeräte etc. - Anlegen der Beete, Hochbeete wegen großer Population von Kaninchen, Aufbau eines Gerätehauses - Erarbeiten von Pflanzplänen - Beschaffung der Pflanzen und Sämereien - Bepflanzung und Pflege der Beete - Anzucht und Aufzucht von Pflanzen, evtl. Verkauf - Bau von Nisthilfen - Bau von Sitzgelegenheiten aus Europaletten - Arbeitsbegleitende Dokumentation durch die Schüler, die am Tag der offenen Tür ausgestellt wird Januar 2017

 

Rückblick:

 

Da wir nach der Bewilligung des Projekts aus organisatorischen Gründen nicht sofort starten konnten, mussten wir nach den Sommerferien ein bisschen Gas geben. Unsere Schule hat uns für unser Gartenprojekt ein abgezäuntes Gelände hinter dem Schulgebäude zur Verfügung gestellt. Dies wurde schon jahrelang nicht mehr gepflegt. Zunächst haben wir das Gelände vermessen und Skizzen angefertigt. Wir legten den Ort für unsere Hochbeete und die Sitzgruppe fest. Auch entwickelten wir Ideen für die Anpflanzung von Rankplanzen, Beerensträuchern etc. Vielleicht bleibt noch Geld für eine Kräuterspirale aus Steinen übrig. Dann ging es los. Wir überlegten, was wir alles benötigen, fuhren in den Baumarkt und kauften Gartengeräte. Als wir alles beisammen hatten, kümmerte sich eine Gruppe um die Hochbeete. Auf dem Schulhof haben wir die vorgesägten Seitenteile mit dem Akkuschrauber zusammengesetzt und an ihrem Standort verschraubt. An einem Tag haben wir so zwei Hochbeete aufgestellt. Die Auskleidung mit Mäusegittern und Teichfolie erfolgte dann in der nächsten Wochen. Dann begannen wir mit der Befüllung der Beete. In der Zwischenzeit hat die andere Schülergruppe das Gelände vorbereitet und mit der Pflege des Gartens begonnen. Die alten Bänke waren vermodert und mussten abgebaut werden. Tagelang waren wir damit beschäftigt, die Brenneseln auszugraben. Die Sträucher mussten beschnitten, der Boden von weiterem Unkraut befreit werden. Nach den Herbstferien bekamen wir eine Lieferung Mutterboden für die Hochbeete. Jetzt können wir langsam an den Aufbau der Sitzgruppe denken. Hier haben wir die Idee mit Europaletten zu arbeiten. Insgesamt sind unsere Schüler und Schülerinnen hoch motiviert bei der Sache. Auch diejenigen, die im Unterricht eher unruhig sind, arbeiten konzentriert und ausdauernd.